28. Juni 2016

Standards und Auswirkungen der Fehlinterpretation - Teil 2 - RFC 5322 - E-Mail-Adressen

Ich verwende E-Mail-Adressen, die man vielleicht nicht jeden Tag sieht - Adressen nach dem Muster "<username>+<extension>@domain.example", also zum Beispiel "foobar+newsletter.anbieter@domain.example".
Solche Adressen sind vollkommen legitim, wurden in keinem Request for Comments (RFC) verboten und in den relevanten aktuellen explizit erlaubt. Das sie in Formularen von beispielsweise Versicherungen oft nicht akzeptiert werden, mag noch verkraftbar sein; insbesondere da Versicherungen oft genug immer noch nicht in der Welt des Internet angekommen sind. Wenn aber Dienstleister, die massiv auf das Internet setzen oder gar Dienstleister im E-Mail-Bereich solche Adressen nicht als Empfänger-Adressen akzeptieren oder gar in einer Fehlermeldung behaupten, dass sie keine zulässigen E-Mail-Adressen wären, dann ist das kläglich;

26. Juni 2016

Standards, Zertifizierungen und das alles - Teil 1 - RFC 2919 - List-Id-Header

Bereits vor fünf Jahren habe ich mich mit diesem Thema beschäftigt.
Man kann vielleicht argumentieren, dass zu dieser Zeit Mails, Newsletters und Mailinglisten erst seit etwa fünf Jahren allgemein verwendet wurden und das Wissen noch nicht so verbreitet war. Sollte das so sein, dann gilt das heute, nach der doppelten Zeitspanne, nicht mehr. Bedauerlicherweise wird auf hohem Niveau weiterhin mindestens genauso viel Blödsinn verteilt.
Bitte den ganze Artikel lesen! Die Geschichte wird entwickelt, mithin kommt das dicke Ende am Schluss. Nicht, dass der Teil davor nicht selbst schon "dick" genug wäre...

2. Januar 2015

VoIP, Support, Störungen, Tickets und der ganze Blödsinn

Mein aktueller Arbeitgeber verschickt eine Menge erwünschter (!) FAXe. Es sind so viele, dass einige S2M/PMX zum Versenden verwendet werden. Die FAXe sind auch für die Empfänger wichtig.
Seit inzwischen zwei Wochen haben wir innerhalb eines fast täglich gleichen Zeitkorridors Probleme beim Versenden, wobei nicht jeder Zustellversuch an eine problematische Zielrufnummer schief geht.

Das folgende beschreibt den Alptraum, den wir mit den Entstörungshotlines der relevanten Carrier erlebt haben.

30. Oktober 2014

Das Kreuz mit den Kommentaren

Neulich hatte ich mit einer "StrongSwan"- - einer IPSec-Implementierung für Linux - Konfiguration zu tun als auch mit einer für OpenLDAP.
In der OpenLDAP-Konfig habe ich mal den Fehler begangen, nicht benötigte ACL-Zeilen einfach aus zu kommentieren. Das Problem war, dass in den ACLs Zeilenenden einfach überlesen werden, folgerichtig die aus Kommentierung nicht den beabsichtigten Effekt hatte, insbesondere mehr als beabsichtigt aus kommentiert hat.

Die StrongSwan-Konfiguration ist in dieser Hinsicht fast noch schlimmer. Sie ist in Sektionen eingeteilt. Eine Section hat eine Selektor mit einem folgenden Namen, die direkt am Zeilenanfang stehen müssen. Der Inhalt der Sektion ist alles, was eingerückt ist. Will man Teile einer Sektion unwirksam machen, indem man sie aus kommentiert, so muss das eingerückt passieren, mithin dürfen die Kommentarzeichen ("#") nicht am Zeilenanfang stehen, weil sie sonst eine neue (in aller Regel in dieser Form invalide) Sektion auf machen und insbesondere die restlichen Teile von der eigentlich zugehörigen Sektion "abschneiden".

Eine Bitte an Programmierer (unter Unix): Haltet euch an die Regel, das von einem Hash ("#") an bis zum nächsten Zeilen Wechsel  (newline) alles Kommentar ist, selbst wenn man ansonsten newlines einfach überliest! Und ignoriert Zeilen vollständig, wenn am Zeilenanfang aus kommentiert wird!

7. Februar 2013

Ist E-Mail tatsächlich tot?

Pointiert geschrieben proklamiert +Carsten Koch in seinem Tweet - mit einem Verweis auf einen entsprechenden Artikel in der Welt - das Ende der E-Mail in Unternehmen...

Eigentlich müsste man Ihm und der "Welt" die Bewertung "Thema verfehlt" ausstellen.

8. Oktober 2012

Die Lackschäden am neuen Auto - oder - Warum akzeptieren wir so viel Mißt im Internet?

Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich... Wohl wahr.

Vergleicht man "Internet-Angebote" - read: solche, die über das Internet in irgend einer Form anfassbar sind -  mit einem Auto, so könnte man Unsinnigkeiten in diesen Angeboten mit Lackschäden an einem Auto vergleichen und Unsinnigkeiten in zugrunde liegenden Infrastrukturen mit Schäden "unter der Haube".


Zum Beispiel bastelt ein großes deutschsprachiges Business orientiertes social network munter an seiner Oberfläche herum,
  • ist aber inzwischen öfters nicht erreichbar,
  • nicht in der Lage ein Fehler-Artefakt aus einer regelmäßig versandten e-Mail zu entfernen,
  • verwendet ungültige nicht verifizierbare X.509-Zertifikate bei der optionalen Absicherung einer Mailserver-Verbindung - read: "STARTTLS" im SMTP-Dialog (Tat das zumindest bis vor wenigen Monaten) -,
  • stellt Kalender-Feeds für die abonnierten Events, die man direkt in seinen Desktop- oder Smartphone-Kalender einbinden kann, per HTTP- statt HTTPS-Link zur Verfügung, sodass jeder Admin eines Proxys, über den die Anfrage läuft, auf den Event-Kalender zugreifen kann - im Gegensatz zu HTTPS und
  • lässt die Events (augenscheinlich) Minuten nach deren Endtermin aus dem Kalender verschwinden, sodass man kaum eine Chance hat, sie sich gegebenenfalls noch händisch oder durch Kopieren in einen eigenen Kalender zu konservieren/archivieren.
Zum Beispiel versendet eine große Buchhandlungskette
  • Rechnungen mit Euro-Zeichen aber deklarierter ISO-8859-1-Zeichenkodierung (der im Gegensatz zur ISO-8859-15-Zeichenkodierung das EURO-Zeichen gar nicht enthält) und
  • Versandtbestätigungen gleich ganz ohne Content-Type- und Charset-Informationen.
Diverse Newsletter-Versender verwenden zwar willkommener weise in ihren Mails einen List-Id-Header - welcher zum zuverlässigen Sortieren von Newsletter- und Mailinglisten-Mails in user spezifische folder dienen soll -, bekommen dafür sogar eine Zertifizierung, verwenden ihn aber vollkommen falsch, sodass der Header seinen Zweck überhaupt gar nicht erfüllen kann (Beispielsweise "List-Id: <batchid>.<campaignid>.lists.customer.tld", also in keiner Weise permanent, wie es der entsprechende RFC sinnvollerweise fordert).

Wenn überhaupt, so werden diese und weitere Fehler erst nach Monaten gefixt.

Wie geschrieben: Das ist alles nichts dramatisches aber macht einiges, selbst für einen erfahrenen Internet-Hasen, schwieriger, noch dazu unnötigerweise und vieles für den typischen Internet-User unmöglich, obwohl es einfach möglich wäre.

Wenn mir jemand die Frage in der Überschrift schlüssig erklären kann; immer her damit :-).

12. Juni 2012

Support-Blase

 "Support-Blase"? Was mag das meinen? Nun, wenn jemand viel redet ohne etwas dabei zu sagen, zeichnen Karikaturisten gerne mal eine mehr oder weniger große Sprechblase ohne Inhalt. Der Begriff "Support-Blase" meint, dass zwischen Support und dem Kunden Mails hin und hier geschickt werden, ohne dass die Problemlösung einen Schritt weiter kommt.

22. Mai 2012

Prozesse und die Realität - offensichtlich schwer zu vereinbaren

"Prozesse" (in einer Firma) dienen der Modellierung der Realität. Ziel ist es, standardisierte Abläufe zu schaffen, die zum einen unter Anlegen von Metriken das Messen von Effizienz erlauben, zum anderen das Einarbeiten neuer Mitarbeiter erleichtern.
Die entwickelten (Geschäfts-) Prozesse sollten alle üblichen aber auch weniger üblichen Aspekte einer Aufgabe abbilden, mithin sollte der "Prozessarchitekt" qua Tätigkeit in den entsprechenden Bereichen und/oder adäquater Analyse der Vorgänge in diesen entsprechendes Wissen besitzen.

So weit so gut. Aber was passiert, wenn dem nicht so ist!? :-) (so breit, wie der Smiley grinsen müßte, bekomme ich ihn auf diese Weise gar nicht :-))

4. April 2012

Generation "Praktikum"?

Beschreibt der Artikel "Auf in den Befreiungskampf, Generation Maybe!" nur einen Teil- oder gar Randaspekt der Realität, einen wesentlichen derselben oder dokumentiert er nur den sprichwörtlich in den Sand gesteckten Kopf der Autorin und anderer, die Ihre Meinung teilen?

BTW hat mir die Artikel-Seite der Welt die obige Grafik (Verweis auf die Originalgrafik, die möglicherweise irgendwann entfernt wird, Stand 04.2012) angezeigt :-).

26. März 2012

Wie Geschwindigkeitsmessungen weniger Verkehrssicherheit generieren können

Seit etwa fünf Jahren fahre ich jeden Tag insgesamt 200 Km auf der Autobahn A2 nach Hannover. Seit einigen Monaten sind dort "Verkehrsbeeinflussungsanlagen" zur Verkehrsregulierung und seit etwa einem halben Jahr fest installierte Geschwindigkeitsmessanlagen aktiv.
Würde man ernsthaft auf die Idee kommen, das die Geschwindigkeitsmessanlagen ein Problem für die Verkehrssicherheit sein könnten?
Vermutlich nicht. Aber ich musste anderes lernen: