Generationen sind nicht scharf getrennt. Nach meiner Kenntnis rechnet man etwa 25 Jahre als eine Generation. Folgerichtig gibt es Menschen, die eher am "Anfang" einer Generation, und weitere, die eher am Ende einer Generation geboren sind. Die älteren Mitglieder der Generation "Praktikum" werden meiner Ansicht nach durchaus zutreffend durch die entsprechenden Texte charakterisiert: Sie haben versucht, sich gerade durch das Annehmen verschiedenster - eben auch unbezahlter und damit sinnvollerweise als "Praktikum" bezeichneter - Arbeiten einen "Platz im Leben" aufzubauen, haben sogar dafür "gekämpft", sind damit aber oft genug bisher gescheitert oder erst sehr spät zum Erfolg gekommen.
Wäre es nicht dumm von den jüngeren der "Generation Praktikum", diese Erkenntnis - und weitere wie die Geldvernichtung durch die Finanzmarktkrise 2008 - zu ignorieren und das selbe, zumindest gefühlt wahrscheinlich vergebliche, "Spiel" ebenfalls zu spielen? Ist es nicht folgerichtig, nichts zu leisten, wo sich Leistung kaum noch lohnt, kein Geld anzulegen, wo es mit einiger Wahrscheinlichkeit "vernichtet" wird? Wäre es nicht sinnvoll, stattdessen nach Kräften einfach zu leben, das mit möglichst einfacher Arbeit verdiente Geld in "Vergnügen" im wahrsten Sinne des Wortes anzulegen?
Ich stelle eine andere Sichtweise in den Raum:
Sind "die da unten" - in diesem Fall die kritisierte "heutige überbehütete und antriebslose Jugend" - nicht einfach sensibler (intelligenter?) als "die da oben" denken - aufgrund neuere Erkenntnisse der soziologischen Forschung (nicht ganz passend aber in die entsprechende Richtung gehend ist zum Beispiel der Artikel "Selbstbetrug; Doppelte Buchführung" der "Spektrum der Wissenschaft") nicht ganz unwahrscheinlich?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen