20. August 2010

"Heute.de: Mittelstand will Deutschen Urlaub kürzen" - Verstehe ich nicht!

"Mittelstand will Deutschen Urlaub kürzen" (Link führte nicht mehr zum Ziel)

Tcha, da stellt sich bei mir zunächst mal Ratlosigkeit ein...

Ich scheine auf einer anderen Erde / in einem Paralleluniversum zu leben. Oder laufen jetzt nach den Gehältern auch die Realitätsmodelle Deutscher (Top?) Manager aus dem Ruder?


Wenn man von sich selber berichtet - was nur logisch wäre, weil man selbst erlebtes besser beschreiben und qualifizieren kann als Berichte anderer -, kommt man leicht in Verdacht, sich nur selbst darstellen oder jammern zu wollen. Also berichte ich von jemand anderem:

Lange Zeit im Ausland für globale Organisationen tätig gewesen, unheimlich Erfahrung und noch mehr Wissen angesammelt und kann es sowohl vermitteln als auch darstellen. Da er/sie aber eine Familie gründen will und deutscher Nationalität ist, sucht dieser Mensch eine Anstellung in Deutschland. Einzige Anforderung: adäquat (Gehalt, Auslastung des Wissens und der Erfahrung etc pp).

Bisheriger Erfolg: Null.
Genannte Gründe: Überqualifiziert, zu hoher Gehaltswunsch, "Warum wollen Sie überhaupt nach Deutschland zurück?" (Mitschwingend "... Da muss doch etwas faul sein."), vergleichbares.

Ich gehe davon aus, dass dieser Mensch zumindest sein bisheriges Gehalt haben möchte, wenn er schon weniger Urlaub als bisher in Deutschland üblich akzeptiert (Wobei er/sie damit kein Problem hat, weil es in der bisherigen Tätigkeit auch keine sechs Wochen sind). Aber selbst das erscheint nicht möglich.

Ich möchte immer glauben, dass ich einfach nur nicht genügend Informationen habe, um die Berechtigung (Urlaub kürzen) solcher Gedanken nachvollziehen zu können.
Meine beste Erklärung ist bisher die, dass schlicht und ergreifend nicht Klartext geredet wird, dass die Unternehmen einfach nur mehr Arbeitskraft abschöpfen wollen. Würden sie einfach nur klar sagen, dass sie genau das beabsichtigen, könnte man sich darüber unterhalten. Aber in Deutschland hat sich diese übertriebene Politisierung eingebürgert:
Man führt Schein- / stellvertretende Debatten indem man um den heißen Brei herum redet und hofft, dass am Ende doch das von der einen oder anderen Seite gewünschte raus kommt.

Fröhliches Sinnraten!

... Nicht dass meine Wenigkeit in diesem Ausmaß qualifiziert wäre aber ich habe mir schon öfters Gedacht, dass es ein Fehler war, wieder nach Deutschland zurück zu kommen.

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