Aber was meint das? Sind wir alle nur gierg? Es ist ja nicht so, dass die überwiegende Mehrheit der Deutschen im Alter in Saus und Braus leben würde, wenn es so weiter geht wie bisher. Auch ist es nicht so, dass wir alle nur einen Tuck weniger Luxus hätten, wenn wir nicht mehr so auf materiellen Wohlstand versessen wären.
Selbst heute noch recht gut verdienende Arbeitnehmer aus der Mittelklasse werden in den nächsten Jahren an den unteren Rand dieser Klasse und vielleicht sogar darüber hinaus rutschen. Dieser Umstand wird die Möglichkeit zur Altersvorsorge nicht verbessern. Und vielen der jungen Generation wird es nicht besser ergehen; Trotz gegebenenfalls sogar guter Ausbildung wird ihr beruflicher Lebenslauf bis auf weiteres ein Flickenteppich sein.
Daher mutet der Wunsch nach einer neuen Wirtschaftsordnung wie ein unreflektierter Wunschtraum an.
Daher mutet der Wunsch nach einer neuen Wirtschaftsordnung wie ein unreflektierter Wunschtraum an.
Ich denke, zum Beispiel aus dem Gedanken dass man sich für das, was man heute noch hat, nicht mehr so "anstrengen" müsste dass man depressiv davon wird, auch aus dem Gedanken, dass sich die Großverdiener in diesem Land dann statt mit Millionengehältern mit nur mehr mehreren hunderttausenden im Jahr zufrieden geben würden und damit mehr für die Gemeinschaft übrig bliebe, sicherlich auch aus dem Gedanken, dass sich dann mancher tatsächlich pädagogisch begabte ehrenamtlich um die Bildung der jungen Generation kümmerte.
Oft genug und oft genug mit Recht wird beim Versuch der konkreten Umsetzung eines solchen Vorhabens der Ruf aufkommen, dass doch bitte "die anderen" mit dem Verzicht anfangen mögen. Denn für immer mehr Menschen in Deutschland würde, den ersten Schritt in die gewünschte Richtung zu tun, bedeuten, dass sie in Vorleistung gehen, ohne Wissen darum oder Garantie dafür, dass die meisten anderen ihnen "folgen" werden. Und was es bedeutet, wenn nur zwanzig oder vierzig Prozent diesen Weg einschlagen, dürfte selbst schlichteren Gemütern klar sein: Dass sie in diesem Fall einfach die soziale Leiter freiwillig ein gutes Stück weiter nach unten gestiegen sind, sodass den anderen ein gutes Stück mehr bleibt.
Um es klar zu stellen: Ich möchte auch eine andere Wirtschaft. Eine die Menschen nicht zwingt, jeden Tag gegebenenfalls bis zu vier - real vermutlich noch ein ganzes Stück mehr - Stunden auf dem Weg von oder zur Arbeit zu verbringen, eine die Ihnen Raum lässt, fast jeden Tag noch etwas "ganz anderes" zu tun, um Kraft für den nächsten Tag tanken zu können, eine die allein erziehenden Müttern nicht das Gefühl vermittelt, dass oft genug weder ihre Kinder noch sie in dieser Eigenschaft erwünscht sind.
Aber man muss sich seiner Motivationen und Umstände sicher und bewusst sein, um einen sinnvollen Weg einschlagen und Probleme auf dem nie geraden Weg umgehen oder bei Seite räumen zu können.
Es gibt Plattformen für solche Vorhaben. Seit Jahren beispielsweise "Die Gesellschafter" als eher soziale konkrete denn als Diskussionsplattform. Weitere existieren sicherlich (Kommentatoren sind aufgerufen, solche zu erwähnen).
[Update 14.12.2015: Die Plattform "Die Gesellschafter" gibt es nicht mehr. Seit wann genau, ist unbekannt.]
[Update 14.12.2015: Die Plattform "Die Gesellschafter" gibt es nicht mehr. Seit wann genau, ist unbekannt.]
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